Boris Herrmann, 43 Jahre alt, zählt zu den bekanntesten deutschen Seglern und hat mit bald sechs Weltumsegelungen international große Anerkennung erlangt. Seine Karriere umfasst sowohl sportliche als auch umweltpolitische Erfolge, die ihn weit über die Grenzen der Segelszene hinaus berühmt gemacht haben. Internationale Aufmerksamkeit erhielt Herrmann im Jahr 2019, als er die Klimaaktivistin Greta Thunberg auf einer emissionsfreien Atlantiküberquerung zum UN-Klimagipfel in New York begleitete. Mit seiner Hochseejacht „Malizia II“, ausgestattet mit Solarzellen und Hydrogeneratoren, bewies Herrmann, dass nachhaltige, CO₂-neutrale Seereisen möglich sind. Diese Aktion war nicht nur ein bedeutendes Statement im Klimaschutz, sondern inspirierte weltweit zahlreiche Menschen, sich intensiver mit Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu beschäftigen.
Für seine beeindruckenden sportlichen Leistungen und sein unermüdliches Engagement im Umweltschutz erhielt Boris Herrmann eine der höchsten Ehrungen Deutschlands, das Bundesverdienstkreuz. Diese Auszeichnung würdigt nicht nur seine Verdienste für den Segelsport, sondern auch seinen wertvollen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise und seine Rolle als Vorbild für eine nachhaltigere Zukunft.
Aktivismus und Nachhaltigkeit auf hoher See
Boris Herrmann ist ein engagierter Aktivist für den Klimaschutz. Auf seiner Hochseeyacht Seaexplorer nutzt er ausschließlich erneuerbare Energien, darunter Solar-, Wasser- und Windenergie, um eine nachhaltige Ozeanüberquerung zu ermöglichen. Er beweist eindrucksvoll, dass Umweltschutz und Hochleistungssport vereinbar sind. Um Ressourcen zu schonen, verkauft er gebrauchte Bootsausrüstung zur Wiederverwendung und stellt unbrauchbare Materialien für Upcycling-Projekte bereit, so entstehen zum Beispiel Segeltaschen aus alten Segeln. Die Einnahmen fließen in seine Organisation „Malizia Ocean Challenge“, die Meeresforschung, Meeresschutz und Umweltbildung weltweit fördert. Die Segel seines Boots tragen die Botschaft „A Race We Must Win – Climate Action Now“ sowie das SDG-Rad der Vereinten Nationen, das für den Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz der Ozeane steht.
Teilnahme an der Vendée Globe: Das härteste Rennen der Welt
Boris Herrmann nimmt gerade an der Vendée Globe teil, die am Sonntag den 10.11.2024 gestartet ist und etwas bis Anfang März 2025 laufen wird. Dieses Rennen ist eines der härtesten Segelrennen der Welt. Man nennt es oft den „Mount Everest der Hochseesegler“. Die Teilnehmer umsegeln die Erde ohne Pause und ohne Hilfe von außen, was für enorme physische und psychische Belastungen sorgt. Die Boote, auf denen sie unterwegs sind, erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 40 Knoten (ca. 74 km/h), wobei die Durchschnittsgeschwindigkeit etwa 20 Knoten beträgt. Die hohen Belastungen und die extremen Bedingungen auf den Ozeanen führen oft zu Materialversagen. In der letzten Vendée Globe 2020 musste etwa ein Drittel der Teilnehmer aufgrund von Bootsschäden oder anderen Problemen aufgeben. Die Route der Vendée Globe beginnt an der französischen Atlantikküste in Les Sables-d’Olonne. Zuerst segeln die Boote südwärts zum Kap der Guten Hoffnung. Von dort fahren die Segler in die Nähe der Antarktis. Danach geht es weiter zum Kap Leeuwin, dem südwestlichen Punkt Australiens. Auch das dritte große Kap, Kap Hoorn, wird am Backbord passiert. Schließlich segeln die Boote durch den winterlichen Atlantik zurück nach Frankreich.
Regeln und Herausforderungen der Vendée Globe
Die Regeln des berühmten Rennens sind einfach, aber hart: Die Segler müssen die Erde allein und nonstop umsegeln. Bei technischen Problemen sind sie ganz auf sich allein gestellt. Neben der Herausforderung, den besten Kurs zu finden, müssen sie ihr Boot in guter Form halten. Auch die mentale Belastung ist groß für die 40 Teilnehmer. Sie müssen ihren Schlafrhythmus den Bedingungen auf See anpassen. Außerdem müssen sie sich in der isolierten Umgebung an Bord behaupten.
Herrmanns erste Teilnahme an der Vendée Globe 2020 endete nach 80 Tagen, 14 Stunden, 59 Minuten und 45 Sekunden. Eine Leistung, die ihm weltweit Anerkennung einbrachte. Trotz eines Zusammenstoßes mit einem Fischerboot nur wenige Seemeilen vor dem Ziel erreichte er den fünften Platz und schrieb damit deutsche Segelgeschichte.
Boris Herrmanns Karriere zeigt, wie der Hochseesport nicht nur körperliche Ausdauer, sondern auch ein Bewusstsein für ökologische Verantwortung und Innovation fordert. Für Wassersportbegeisterte ist er ein inspirierendes Beispiel, wie der Wassersport nachhaltig gestaltet werden kann und wie die Faszination für das Meer und der Umweltschutz Hand in Hand gehen können.
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Erfahre mehr in unserem Blog über die Vendée Globe und die Herausforderungen, die die Teilnehmer meistern müssen und wie man sie gewinnt.