Gerade mal vor zwei Wochen wurde eine wichtige Entscheidung bezüglich des Schutzes der Weltmeere getroffen. Die UN hat nach ganzen 40 Stunden der Verhandlung ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere verabschiedet. Kurz: Den High Seas Treaty (Hochseevertrag)
Dieser Vertrag soll dafür sorgen, dass unsere Ozeane nachhaltig geschützt werden und klare Gesetze zum Meeresschutz auf internationalen Gewässern herrschen. In diesem Blog erfahren Sie, wie genau die Ozeane vom Klimawandel und vom Menschen gefährdet sind und inwieweit der High Seas Treaty zum Schutz der Meere beiträgt. Außerdem erfahren Sie, wie Sie einen umweltfreundlichen Urlaub auf dem Wasser verbringen können. Denn auch für die Bootsindustrie hat der High Seas Treaty eine große Bedeutung und wir freuen uns unsere Flotte an umweltfreundlichen Elektrobooten stetig zu erweitern.
Wie gefährdet der Mensch die internationalen Weltmeere?
Fast zwei Drittel der Weltmeere sind internationale Gewässer (high seas) und sind somit ein nahezu rechtsfreier Bereich. Das bedeutet, dass alle Länder diese Meere zum Fischen, forschen und Schiff fahren nutzen dürfen. Das hat Vorteile, aber auch viele Nachteile. Nur 1 % dieser Fläche steht unter Schutz. Die restliche Fläche leidet unter Überfischung und zu viel Schiffsverkehr. Doch was genau passiert derzeit in unseren Meeren und warum ist es schädlich für den Klimawandel?
Kohlendioxid in den Meeren
Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Ozeane einen Großteil des Kohlendioxids, welches wir Menschen ausstoßen, binden können. Knapp 30 %, um genau zu sein. Dies ist erst einmal eine gute Nachricht, denn ohne unsere Meere, würde dieses Kohlendioxid in unserer Atmosphäre landen. Das hätte zufolge, dass es die Wärmestrahlung der Erde immer wieder zurückwerfen würde, anstatt sie durch die Ozonschicht passieren zu lassen. Man kann also sagen, dass es ohne unsere Meere bereits deutlich wärmer auf unserer Erde wäre.
Jedoch hat das nicht nur Vorteile. Seit der Industrialisierung ist der Anteil an Kohlendioxid, den die Meere binden müssen, deutlich gestiegen. Das hat zur Folge, dass die Meere saurer werden. Denn das Kohlendioxid reagiert mit dem Wasser und dem Karbonat im Wasser zu Hydrogenkarbonat. Das bedeutet, dass sich weniger Karbonat im Wasser befindet, welches wiederum Meerestiere zum Aufbau von Schalen- und Skelettstrukturen benötigen.
Erwärmung des Wassers
Der Sauerstoffgehalt im Wasser nimmt stetig ab, was für Tiere ein großes Problem ist. Wer im Biologieunterricht aufmerksam war, weiß, dass bei der Absorption von Kohlendioxid Sauerstoff entsteht. Wenn nun mehr Kohlendioxid in den Meeren umgesetzt wird, müsste es dann doch eigentlich auch mehr Sauerstoff geben? Doch das ist leider nicht der Fall.
Denn nur ein Bruchteil des produzierten Sauerstoffes wird im Ozean gespeichert. Durch die Erwärmung der Meere sinkt die Löslichkeit von Sauerstoff und die Durchmischung der Ozeane wird verlangsamt. Außerdem gelangen Düngemittel von der Landwirtschaft sowie viele weitere Nährstoffe, die normalerweise nicht in den Ozean gehören, in die Gewässer. Das beschleunigt das Pflanzenwachstum und somit auch die Anzahl von abgestorbenen Pflanzen, die von sauerstoffaufbrauchenden Bakterien zersetzt werden. Das führt dazu, dass Fische weniger Sauerstoff zur Verfügung haben und sterben.
Bergbau gefährdet Fischarten
Zusätzlich werden durch Bergbau in den Meeren Brutgebiete zerstört und die Lärmbelästigung erhöht.
All diese Faktoren führen dazu, dass laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) knapp 10% der weltweiten Meeresarten vom Aussterben bedroht sind. Der High Seas Treaty ist nun ein Hoffnungsschimmer, denn mit diesem Vertrag sollen bis 2023 30 % der internationalen Gewässer geschützt sein.
Was ist der High Seas Treaty?
Bereits seit 15 Jahren verhandeln die Vereinten Nationen über ein Abkommen zum Schutz der Meere. Nun, im März 2023, sind die Mitglieder nach weiteren 40 Stunden der Verhandlung endlich zu einem Ergebnis gekommen: 30% der Meere sollen mit dem High Seas Treaty bis 2030 geschützt werden. Doch wie genau schützt der High Seas Treaty die internationalen Gewässer?
Schutzgebiete im internationalen Gewässer
Zuerst einmal muss jeder Mitgliedstaat Schutzgebiete vorschlagen, über die dann abgestimmt wird. Für die Abstimmung reicht eine Dreiviertel Mehrheit, um eine Entscheidung zu treffen. Ein wichtiger Punkt, denn so können nicht einzelne Saaten die Umsetzung von Schutzgebieten verhindern.
Jeder Staat muss sich dann ein Konzept überlegen, wie diese Schutzmaßnahmen umgesetzt und kontrolliert werden können. Das bedeutet im Detail, dass Fischerei, Schifffahrt und Tätigkeiten wie Tiefseebergbau eingeschränkt werden. Außerdem werden die Anforderungen an Umweltverträglichkeitsprüfungen für Tiefseeaktivitäten im Bergbau deutlich verschärft, sodass möglichst wenig Lärmbelästigung entsteht und keine Brutgebiete zerstört werden.
Ressourcen des Meeres sollen gemeinsam genutzt werden
Der Mensch hat derzeit nur knapp fünf Prozent der Meere erforscht. In der Tiefsee herrscht so ein großer Druck, dass es aktuell nahezu unmöglich und wenn nur mit sehr hohem Kostenaufwand möglich ist, diese Bereiche zu erforschen.
Jedoch erhofft man sich in Zukunft mit der entsprechenden Technologie einen großen Profit aus der Erforschung der Tiefsee. Zum Beispiel mit dem vielleicht daraus folgenden Entwicklungsschritt in der Medizin. Allerdings ist es derzeit schwierig vorherzusehen, wie viel Profit diese Forschungsergebnisse erzielen. Mit dem High Seas Treaty einigte man sich nun darauf, dass alle Mitgliedsstaaten von diesem unvorhersehbaren Erfolg profitieren sollen.
Ist ein Urlaub auf dem Wasser trotzdem möglich?
Viele begeisterte Bootsfahrer werden diese Fakten über den Einfluss des Menschen auf die Ozeane erschrecken. Doch ein umweltfreundlicher Urlaub auf dem Wasser ist nicht unmöglich! Wie wäre es in Ihrem nächsten Urlaub die Meere mit unserer Auswahl an Elektrobooten zu erkunden? Unsere Flotte verspricht sowohl komfortablen als auch umweltfreundlichen Urlaub! Abenteurer finden vielleicht bei einem Segelurlaub die umweltfreundliche Option. Denn dort brauchen Sie nur verhältnismäßig wenig den Motor und gleiten ansonsten lautlos und emissionsfrei durch das Wasser. Natürlich können Sie hier zusätzlich einiges beachten, um Ihren Segelurlaub möglichst umweltfreundlich zu gestalten.
Fünf Tipps für ein umweltfreundliches Segeln
Der High Seas Treaty ist bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung. Aber auch jeder einzelne von uns kann während seines Urlaubs auf dem Wasser einen Beitrag zum Schutz der Weltmeere leisten. Natürlich können Sie genauso wie an Land einige Grundregeln an Bord eines Segelbootes beachten. Dazu gehört die richtige Mülltrennung, der bewusste Umgang mit Trinkwasser, sowie die Vermeidung von zu viel Plastik. Zusätzlich haben wir hier für Sie einige Tipps, die Sie speziell beim Segeln beachten können.
Solar an Deck
Nutzen Sie die Kraft der Sonne für sich! Viele unserer Boote, die wir auf Click&Boat anbieten, haben Solarmodule an Deck, um auch Strom während Ihres Urlaubs möglichst nachhaltig zu erzeugen. Halten Sie auf der Suche nach Ihrem Traumboot danach Ausschau und Sie werden mit Sicherheit fündig werden.
Segler Apps verwenden und Wind optimal ausnutzen
Es gibt zahlreiche Apps, die Ihnen anzeigen, wann die beste Zeit zum Segeln ist und wann Sie den Wind am effektivsten ausnutzen können. Es ist mal kein Wind? Anstatt den Motor anzuschalten, können Sie einen Badetag verbringen oder an Land gehen und die nächstgelegene Stadt erkunden. Nehmen Sie dafür doch ein Stand-Up-Paddle oder ein Kajak mit, um das Land möglichst umweltfreundlich zu erreichen. In unserem Blog über die besten Nautic Apps für einen entspannten Törn auf See finden Sie unsere Favoriten.
Umweltfreundliche Kosmetik und Reinigung
Achten Sie darauf, nur Produkte mit an Bord zu nehmen, die kein Mikroplastik enthalten und biologisch abbaubar sind. Das gilt nicht nur für Kosmetika, sondern auch für Reinigungsmittel. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass alles, was Sie dort verwenden, im Meer landet.
An einer Boje anlegen oder Meeresboden prüfen
Bevor Sie Ihren Anker ins Wasser werfen, begutachten Sie den Meeresgrund ausführlich. Könnte dort etwas beschädigt werden? Wenn ja, gibt es oft die Möglichkeit, an einer Boje anzulegen. So sind Sie auf der sicheren Seite, dass keine Natur mit Ihrem Anker beschädigt wird.
Fahrräder mitnehmen oder am Yachthafen ausleihen
Um auch an Land die Umgebung umweltfreundlich zu erkunden, nehmen Sie sich doch Fahrräder mit an Bord. Oder Sie fragen bei einem der Yachthäfen nach. Viele bieten die Möglichkeit zum Verleih von Fahrrädern an. So sind Sie unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxen und haben zusätzlich keine Emissionen.
Sie möchten mehr über den Schutz unserer Meere erfahren? Dann schauen Sie doch mal in unseren Blog über die Plastikverschmutzung der Weltmeere, um mehr über dieses wichtige Thema zu erfahren.