Gesicht weiß, Nase grün – Die Gründe
„Ach, jetzt stell dich doch nicht so an! “ – das hört man oft als Betroffener, wenn einen die Übelkeit plagt. Aber so leicht lässt sich das doch nicht abtun. Die Seeübelkeit ist nämlich tatsächlich eine Krankheit! Sie gehört zu den sogenannten Kinetosen, den Bewegungskrankheiten. Das Hauptproblem liegt dabei in der Bewegung und der nicht dazu passenden Optik: Unser Körper fühlt die Bewegung, aber das Auge sieht eine starre Kabine oder ein unbewegliches Deck – und das passt unserem Körper garnicht!
Das gleiche Phänomen haben Sie vielleicht auch schon bei Busreisen oder im Flugzeug festgestellt. Diese widersprüchlichen Sinneseindrücke und die Schaukelbewegungen verwirren unser Gleichgewichtsorgan – dies führt dazu, dass das Hirn die Informationen nicht verarbeiten kann und uns wird übel ? .
Was tun? Tipps zur Vorbeugung
Der geübte Seemann lacht nur sich beim Anblick unsereiner. Das Wackeln und Schaukeln macht ihm nicht nur nichts aus, es gefällt ihm sogar! Wenn er es denn bermerkt…
Die klassischen Vorbeugungsmaßen, die vom Profi empfohlen werden, lassen sich in diese „3 goldenen Regeln gegen Seekrankheit“ zusammenfassen:
- Ausreichend Schlaf: Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend und gut geschlafen haben. Ein bereits übermüdeter Organismus, schwächt den Gleichgewichtssinn.
- Wärme: Packen Sie sich gut ein! Während eines Sommertörns stellt sich dieses Problem weniger, aber besonders bei starkem Wind und niedrigen Temperaturen, sollten Sie alles daran setzen, die körpereigene Minimaltemperatur aufrecht zu erhalten. Zittern Sie bereits beim Auslaufen, lässt die Übelkeit nicht lange auf sich warten.
- Sättigunsgefühl: Es klingt komisch, aber ja, Sie sollten etwas im Magen haben, bevor es los geht. Bis spätestens eine Stunde vor dem Start sollten Sie ausreichend gegessen haben. Was Sie zu sich nehmen, bleibt Ihnen überlassen. Generell sollte man auf den eigenen Körper hören. Wenn Ihnen nach etwas salzigem zu Mute ist, sollten Sie darauf hören.
Und natürlich ganz wichtig – niemals gegen die Windrichtung erbrechen! Sie und Ihre Mitsegler werden es Ihnen danken…?
Hilfsmittel – Wenn’s brenzlig wird
Wenn alle Vorsichtsmaßen und Vorbeugungen nichts mehr helfen – und seien wir mal ehrlich, ganau das ist meistens der Fall, ist die Hoffnung auf einen erholsamen Bootsurlaub noch nicht verloren!
Diese Wundermittelchen haben im C&B – Test Ihre Wirkung unter Beweis gestellt!
Tabletten/Reisekaugummis
Antihistamine: Die Seeübelkeit ist reiner Stress für unseren Körper, deshalb schüttet er übermäßig viele Stresshormone aus. Eines dieser Hormone ist Histamin. Wenn davon zu viel in unserem Blut zirkuliert, müssen wir uns übergeben. Die Antihistamine, die diesem Problem entgegenwirken sollen, werden meist in Form von Tabletten oder Kaugummis verschrieben.
Aber stellen Sie sich auf Nebenwrikungen ein! Oft rufen diese Medikamente erhöhte Müdigkeit hervor. (Aber im Urlaub hoffen wir ja alle auf eine Extraportion Schlaf)
Superpep: Diese Reisekaugummis sind schon für Kinder ab 6 Jahren freigegeben und wirken durch die Schleimhäute sehr schnell.
Vomex: Ist als Saft, Zäpfchen und in Tablettenform erhältlich. Gerade der Saft ist perfekt für Kinder mit Seeübelkeit, aber auch hier gilt Vorsicht vor der Müdigkeit.
Armbänder
Akkupressur-Armbänder sind der Geheimtipp vieler erfahrener Seekranken! Zwei etwa 3cm breite elastisches Stoffbänder mit einem Kopf aus Kunststoff werden an einem bestimmten Punkt der Arminnenseiten platziert. Der somit ausgeübte Druck, verhindert, dass das Stresshormon, von dem es uns übel wird, ausgeschüttet wird. Dieses kleine Accessoire verspricht die natürliche Gesichtsfarbe ganz ohne Medikamente zu behalten! Tragen Sie die Wunderbänder aber nicht zu lange. Vor Allem nicht während Sie schlafen oder schwimmen, da auch hier der permanente Druck den Körper auf Dauer ermüdet.
Pflaster
Scoplamin: Scoplamin ist unter anderem in Blisenkraut und Stechapfel enthalten und gilt als eines der effektivsten Mittel gegen die Seekrankheit.
Seien Sie sich aber den Nebenwirkungen bewusst! Scoplamin kann in seltenen Fällen Halluzinationen hervorrufen. Also am besten erst verwenden, wenn alle anderen Hilfsmittel keinen Erfolg zeigen.
Also: Ausschlafen, warm anziehen, genügend essen, Armbänder anschnallen und zur Not die Medikamentenbox füllen!
Wir wünschen eine angenehme Reise. Finden Sie das ideale Boot dafür jetzt!
PS: Plastiksäcke für den Notfall nicht vergessen!