Urlaub auf dem Boot ist immer eine wacklige Angelegenheit, jedoch reagiert nicht immer jeder entspannt auf das seichte Schwanken des Bootes in den Wellen. Besonders für Anfänger gilt es das neuartige Gefühl zunächst erst auszutesten und den ersten Törn langsam anzugehen. Manche Reisende haben Glück und erfahren gar keine Unannehmlichkeiten, andere brauchen wesentlich länger um sich an die ungewohnten Bewegungen zu gewöhnen. So oder so, sollte man die Anzeichen nicht ignorieren, denn eine ausgewachsene Seekrankheit kann selbst den mutigsten Urlauber auf die Knie zwingen.
Selbst erfahrene Seefahrer können nach mehreren problemlosen Jahren plötzlich Schwindelgefühle und Übelkeit beim nächsten Törn erleben. Gute Vorbereitung und langsames Herantasten sind das A und O um ein unangenehmes Aufeinandertreffen mit der Seekrankheit zu vermeiden und den Urlaub auf dem Boot gesund und munter zu genießen. Wir erklären Ihnen was die Seekrankheit ist und zeigen Ihnen Tipps&Tricks wie man mit der Übelkeit am besten umgeht.
Falls Sie bereits perfekt vorbereitet sind, buchen Sie sich jetzt Ihr Traumboot!
Seekrankheit, was ist das eigentlich?
Seitdem es Menschen auf das Meer zieht, solange gibt es auch die Seekrankheit. Der Auslöser liegt hier bei einem Konflikt der Sinneseindrücke. Das Gleichgewichtsorgan nimmt horizontale und vertikale Drehbewegungen wahr, das Auge sieht allerdings nur die sich nicht bewegenden Planken eines Bootes. Dadurch empfängt das Gehirn widersprüchliche Informationen, die es nicht einordnen kann. Viele Menschen reagieren darauf mit unterschiedlich starken Symptomen. Das reicht von Müdigkeit und leichten Kopfschmerzen, über Schweißausbrüche und Schwindelgefühl, bis hin zu Übelkeit und Erbrechen.
Ob und wie ein Mensch reagieren wird, lässt sich leider nicht vorhersagen. Grundsätzlich sind Kinder zwischen 2 und 12 Jahren häufiger betroffen und Menschen älter als 50 vergleichsweise selten. Auch scheinen Frauen häufiger unter der Seekrankheit zu leiden als Männer. Fakt ist, wenn es jemanden richtig erwischt, kann das Erlebnis auf dem Boot zu einem wahren Alptraum werden. Es gibt einen sehr kleinen Anteil von Menschen bei denen selbst die beste Vorbereitung und das stärkste Gegenmittel nicht helfen und auch nach ausreichender Gewöhnungsphase keine Besserung in Sicht ist. In diesem Falle sollte man leider auf einen Bootsurlaub verzichten, für die meisten Reisenden reicht jedoch entsprechend mit der Krankheit umzugehen.
Die richtige Vorbereitung
So wie in zahlreichen anderen Bereichen im Leben, ist eine gute Vorbereitung bereits die halbe Miete. Ein ganz einfacher und sowieso gesunder Schritt ist die Reduzierung oder sogar der Verzicht von Alkohol und Tabak. Außerdem sollte man ausgeruht und ausgeschlafen sein bevor man die Fahrt zu Boot antritt. Auf eine Partynacht direkt vor dem Start der Seefahrt sollt also verzichtet werden. Ein gefüllter, aber nicht zu voller Magen hilft dem Körper zusätzlich mit der ungewohnten Situation umzugehen; vorzugsweise leichte Kost, und histaminarme Nahrung. Thunfisch und Salami sollten demnach zum Beispiel aus der Einkaufsliste gestrichen werden. Grundsätzlich gilt bei der Vorbereitung dem Körper möglichst ideale Grundvoraussetzungen zu ermöglichen damit er sich an die außergewöhnlichen Bedingungen schnell und effektiv anpassen kann.
Auch die Bootsauswahl spielt eine Rolle! Ein Katamaran ist dank der zwei Rümpfe zum Beispiel wesentlich stabiler auf dem Wasser gelegen als ein Segelboot mit nur einem Rumpf. Dadurch werden die Wellen stärker gedämpft und das Erlebnis auf dem Boot is ruhiger. Zusätzlich kann man einen Skipper buchen, der mit seiner Expertise den Wind, die Wellen und die Situation am besten einschätzen kann. Somit kann dieser zusätzlich die Fahrt möglichst ruhig gestalten.
Mit der Seekrankheit umgehen
Manchmal hilft selbst die beste Vorbereitung nichts und man muss sich der Seekrankheit stellen. Keine Panik, wir verraten Ihnen mehrere Tipps um die Symptome zu lindern. In jedem Falle hilft es, dem Unwohlsein möglichst frühzeitig entgegenzuwirken. Merken Sie also ein leichtes Schwindelgefühl oder Übelkeit aufkommen, probieren Sie folgende Tipps:
Bleiben Sie über Deck!
Die starre Umgebung unter Deck verstärkt den Konflikt der Sinneseindrücke und demnach auch die Symptome. Zusätzlich hat ein frischer Wind um die Nase bei Übelkeit noch nie geschadet!
Verzichten Sie auf Bücher!
Oder Magazine, Broschüren, Zeitungen.. verschieben Sie Ihren Lesedurst einfach auf einen späteren, „ruhigeren“ Zeitpunkt. Genau wie beim Autofahren kann dies nämlich die Übelkeit noch verstärken.
Finden Sie die richtige Position!
Positionieren Sie sich in Richtung der Schiffsbewegung um es den Körper einfacher zu machen sich an die Bewegung anzupassen. D.h. bei einer Rollbewegung positionieren Sie sich Richtung Steuer- oder Backbord, bei einer Kippbewegung Richtung Bug oder Heck des Bootes.
Augen auf den Horizont!
Genau wie beim Autofahren, sollten sie Ihren Blick geradewegs voraus richten und nicht nach unten. Der Horizont ist in diesem Falle ein idealer Anhangspunkt. Schließlich gibt es einen Grund warum die Seekrankheit nie den Steuermann befällt!
Ab in die Horizontale!
Flach hinlegen hilft sich an die Bewegungen anzupassen, ob über oder unter Deck ist in diesem Falle egal. Falls Sie schlafen können ist das ideal, denn im Ruhezustand ist der Gleichgewichtssinn weitestgehend deaktiviert.
Normalerweise verschwinden die stärksten Symptome nach ein paar Stunden, der Körper braucht allerdings bis zu 3 Tage um sich voll und ganz an das Schaukeln zu gewöhnen. Sollten keine von den oben genannten Tipps helfen, gibt es immer noch die Möglichkeit auf Medikamente zurückzugreifen. Da die Seekrankheit prinzipiell zu der Gruppe der Reisekrankheiten gehört gibt es mehrere Optionen zur Auswahl. Welche Option die richtige ist, ist abhängig von Alter, Intensität der Symptome und individuelle Veranlagung. Zur Auswahl stehen Pflaster, Tabletten, Zäpfchen und sogar Armbänder. Falls Sie damit rechnen krank zu werden, lassen Sie sich am besten frühzeitig von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Aber keine Panik, statistisch gesehen haben nur etwa 5-10% der Bevölkerung ein erhöhtes Risiko für die Seekrankheit. Sollten Sie sich doch der Übelkeit gegenübergestellt sehen, denken Sie immer daran: Die Fische werden nie gegen den Wind gefüttert!
So, und jetzt ab aufs Boot! Lesen Sie Was tun in Kroatien – 5 Unternehmungen für Ihren Urlaub oder Die schönsten Buchten auf Mallorca und lassen Sie sich inspirieren!