Die Welt produziert zu viel Plastik. Waren es 1950 noch etwa 1.5 Millionen Tonnen Plastik, die im Jahr produziert wurden, sind vergleichsweise die 400 Millionen Tonnen heute eine erschreckende Zahl und vieles davon landet in unseren Meeren und Gewässern. Auch dieses Jahr nimmt das Click&Boat-Team an der #NoPlasticChallenge teil und möchte auf das Thema der Plastikverschmutzung, das uns alle nicht erst seit heute betrifft, aufmerksam machen.
In jedem Quadratkilometer Meer schwimmen mehrere hunderttausend Teile von Plastikmüll. Der bekannteste Müllstrudel ist wohl der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik zwischen Hawaii und Kalifornien. Bilder aus den Medien, die Plastikstrände zeigen, sind nicht unüblich und auch das Mittelmeer ist stark davon betroffen. Täglich müssen die Strände morgens gereinigt werden. Auch Deutschland trägt zu dieser Verschmutzung trotz der Entfernung zum Mittelmeer, bei. Denn es landet auch deutscher Plastikmüll in der Mittelmeerregion.
Seit China 2018 einen Importstopp für unseren Müll verhängt hat, erhöht sich die Menge, die zur Entsorgung in die Türkei gebracht wird, von Jahr zu Jahr. 2018 schickte Deutschland etwa 50.000 Tonnen Kunststoffmüll in die Türkei, verstopfte die türkischen Recyclinganlagen und förderte dadurch nur die Tatsache, dass der Müll dort offen gelagert wurde oder unkontrolliert in die Umwelt gelangte.
Wenn wir also in Zukunft auf sauberen Meeren segeln wollen, müssen wir alle zusammen helfen, unseren Konsum zu reduzieren und bewusster mit unserer Umwelt umgehen.
Bedrohung der Vögel und Meeresbewohner
Auch diese Bilder sind bekannt. Robben und Delfine, die in alten Fischernetzen ums Überleben kämpfen. Vögel, die sich mit ihren Krallen in Plastikringen verfangen, Fische die an Plastikteilen im Magen sterben oder Schildkröten, die eine Plastiktüte auf dem Kopf haben. Der beste Beweis sind Eissturmvögel. Es handelt sich um Hochseevögel, die ihre Nahrung ausschließlich aus dem Meer beziehen. Forscher stellten fest, dass etwa 93% dieser Vögel Plastik im Bauch haben. Man geht davon aus, dass bis 2050 jeder Vogel Plastik im Magen haben wird, wenn sich bis dahin nichts ändert.
Doch nicht nur diese physischen Gefahren lauern auf die Tierwelt in unseren Meeren und Gewässern. Wenn sich Plastik beginnt zu zersetzen, werden gefährliche Inhaltsstoffe freigegeben, die sich auf die Nahrungskette und auch auf das Erbgut der Lebewesen auswirken können. In Europa werden Produkte oft ganz nachlässig nach einmaligem Gebrauch weggeworfen, Plastiktüten, Zigarettenstummel und Plastikflaschen. Auch das Landesinnere ist mitverantwortlich für die Verschmutzung. Über den Rhein gelangen zum Beispiel geschätzte 380 Tonnen jedes Jahr in die Nordsee. Hierbei kann jeder mithelfen seinen eigenen Müll richtig zu entsorgen.
Über die Umwelt in unsere Nahrung
Das Problem sind nicht nur die großen sichtbaren Plastikteile, wie Flaschen, Verpackungen und Tüten. Das sogenannte Mikroplastik befindet sich unter anderem in Waschmitteln, Shampoos und auch in unserer Kleidung. Es wird durch die Plastikteile und Abwässer ins Meer geleitet. Hier wird es wiederum von den Fischen aufgenommen und gelangt dadurch auch in die menschliche Nahrungskette. Auch im Meeressalz konnte bereits Mikroplastik nachgewiesen werden.
Neueste Forschungen sagen, ein Mensch isst während einer Mahlzeit ungefähr 100 Mikroplastikteilchen, was auf das Jahr gerechnet etwa 70 000 Teilchen ergibt. Das Mikroplastik befindet sich nicht nur in unseren Meeren, es ist auch in der Luft und in unseren Böden. Allerdings ist es noch völlig unerforscht, ob wir die kleinen Plastikteilchen aus der Luft durch das Atmen überhaupt aufnehmen. Die WHO informiert außerdem, dass von der Konzentration der Mikroplastikteilchen im Trinkwasser noch keine Gefahr für den Menschen ausgeht. Doch auch dies kann sich ändern, wenn wir unseren Konsum nicht reduzieren. Aktuell ist aber Fakt, dass wir während einem Spaziergang am Strand neben Sand auch auf Mikroplastik wandern. Es handelt sich um etwa 5 mm kleine Teilchen, die auch von Fischen oftmals mit Plankton verwechselt werden.
Es ist eine Problematik bei der jeder auf seinen eigenen Konsum achten kann, um schon etwas zu bewirken. In Deutschland wird außerdem ein Bußgeld verhängt, wenn Besucher am Strand ihren Müll hinterlassen. Es gibt schon sehr viele Projekte, die Meere vom Plastikmüll zu befreien. Einige haben wir Ihnen bereits in unserem Blog. “Im Kampf gegen Plastikmüll in den Meeren” vorgestellt. Wenn Sie Interesse an der Thematik haben, dann schauen Sie doch mal rein.